Die etwas andere Türklingel – Wie die Visdeurbel Fischen in Utrecht hilft

Die Idee der Visdeurbel

In den Grachten von Utrecht behindern Schleusen oft die Wanderung von Fischen. Um ihnen den Weg zu erleichtern, entstand die Visdeurbel – eine „Fisch-Türklingel“. Eine Unterwasserkamera an der Weerdschleuse überträgt Live-Bilder ins Internet. Sehen Zuschauer einen Fisch, können sie per Klick den Schleusenwärter benachrichtigen, der die Schleuse öffnet. So verbindet das Projekt modernen Naturschutz mit Bürgerbeteiligung.

Umsetzung & Mithilfe

Seit dem 3. März 2025 läuft die Visdeurbel wieder – und die Zahlen sprechen für sich: Im letzten Jahr besuchten über 2,7 Millionen Menschen die Website und betätigten mehr als 150.000 Mal die Klingel – und das aus Ländern wie den USA, dem Vereinigten Königreich und Brasilien. Damit haben sie Tausenden Fischen geholfen. Neben der Online-Plattform sorgt auch Öffentlichkeitsarbeit für Aufmerksamkeit: So wurde zum Auftakt der diesjährigen Saison die sieben Meter lange aufblasbare Skulptur „Barry de Baars“ am Utrechter Hauptbahnhof präsentiert. Diese Aktion sollte die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Fischwanderung und die Qualität des Wassers lenken.

Die Visdeurbel ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Utrecht, des Wasserverbands Hoogheemraadschap De Stichtse Rijnlanden und des Ökologen Mark van Heukelum von Dutch Wall Fish. Es sensibilisiert nicht nur für die oft unsichtbare Unterwasserwelt, sondern trägt auch zur Verbesserung der Wasserqualität bei, da Fische Algen und Kleinstlebewesen fressen und so das ökologische Gleichgewicht unterstützen

Jeder kann mitmachen! Einfach die Website visdeurbel.nl besuchen, die Kamera beobachten und Fischen den Weg freiklingeln.

Das sind die Gründer

Mark ist Ökologe und Konzeptentwickler. Seit über 13 Jahren arbeitet er mit großer Leidenschaft daran, die Natur in den Niederlanden zu verbessern. Sein besonderes Interesse gilt der Fischwanderung, ökologischen Verbindungen und der Natur in der Stadt. Mit diesem Wissen möchte er ein breiteres Publikum erreichen und die Natur in die Wohnzimmer der Menschen bringen.

Eines seiner bekanntesten Projekte ist die Visdeurbel (Fisch-Türklingel).

Gemeinsam mit der Stadt Utrecht und dem Wasserverband HDSR ist es ihm gelungen, daraus ein internationales Beteiligungs- und Bewusstseinsprojekt zu machen.

Anne ist Stadtökologin in der Gemeinde Utrecht und setzt sich für Natur und Biodiversität in und um die Stadt ein. Sie fördert beispielsweise Wildtierüberquerungen, um Lebensräume zu vergrößern – und das am liebsten mit kreativen Projekten, die die Bewohner überraschen und aktiv in die Stadtnatur einbinden.

Sie ist die Gründerin der Nationalen Bienen-Zählung, einem erfolgreichen Citizen-Science-Projekt.

Doch nicht nur Bienen, sondern auch Fische haben eine hohe Sympathiewirkung. Sie liebt es, mit neuen Projekten und inspirierenden Menschen zu experimentieren. In Mark hat sie dafür genau den richtigen Partner gefunden – seit der Entstehung der Visdeurbel arbeiten die beiden mit großer Begeisterung zusammen!